Zeitschrift für Genozidforschung. 20. Jg. 2022, Heft 2

Krieg und Genozid in Deutsch-Südwestafrika

  • Sprache des Textes: Englisch, Deutsch
  • 20. Jahrgang 2022, Heft 2
  • 160 Seiten
  • 24,0 cm x 17,0 cm
  • broschiert
  • erschienen 20.01.2023
  • ISBN 978-3-95832-316-2
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Beschreibung


Nach Jahren der Verhandlungen verständigten sich im Mai 2021 Regierungsdelegationen der Republik Namibia und der Bundesrepublik Deutschland auf ein »Versöhnungsabkommen«, in dem die zwischen 1904 und 1908 in der damaligen Kolonie »Deutsch-Südwestafrika« an den Herero und Nama verübten Verbrechen als Völkermord anerkannt und eine Entschuldigung Deutschlands beim namibischen Staat und den Nachkommen der Opfer ausgesprochen wurde. Damit gewannen die Themen »Kolonialismus«, »koloniale Gewalt« und »kolonialer Genozid« in »Deutsch-Südwestafrika« über Fachkreise hinaus neue Aktualität und große öffentliche Aufmerksamkeit. In den Diskussionen, die in Politik und Medien geführt wurden, offenbarten sich allerdings auch eklatante Wissenslücken hinsichtlich der deutschen Kolonisierung und der viktimisierten Gruppen, vor allem der Ova-Herero und (Oorlam-) Nama, sowie eine mangelnde Differenzierung und Präzision des Gewaltgeschehens selbst. Auf diese Herausforderung antwortet das vorliegende Themenheft, indem es Beiträge von ausgewiesenen Expeter:innen versammelt, die den Forschungs- und Wissensstand kritisch reflektieren und mit der Erörterung neuer Aspekte die Perspektiven auf dieses Kapitel der deutschen Kolonial- und Gewaltgeschichte erweitern.

Andreas Eckl


Andreas Eckl

Andreas Eckl, Dr., Historiker, ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung der Ruhr-Universität Bochum, wo er das von der DFG geförderte Forschungsprojekt »Text- und Bildnarrativ eines Genozids. Kritische Edition des schriftlichen und fotografischen Nachlasses von Lothar von Trotha, Oberkommandierender der Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika 1904 bis 1905« leitet. Forschungs- und Publikationsschwerpunkte: (Kolonial-)Geschichte Afrikas (insbes. DSWA/Namibia), Visuelle Historiographie (Kriegsphotographie, Reise- und Kolonialfotographie, Bildpostkarten), Kulturgeschichte des Reisens (Afrika und Mittelmeerraum), deutsch-mediterrane Verflechtungsgeschichte.

Matthias Häussler


Matthias Häussler
© privat
Matthias Häussler promovierte an der Goethe-Universität Frankfurt in Philosophie und an der Universität Luzern in Geschichte. Seine Forschungen führten ihn u.a. nach Berkeley und an das Hamburger Institut für Sozialforschung. Heute forscht und lehrt er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Der Genozid an den Herero. Krieg, Emotion und extreme Gewalt in Deutsch-Südwestafrika (2018).