Erwartung

Zukunft zwischen Furcht und Hoffnung

  • Erscheinungsdatum: 21.01.2019
  • Hardcover
  • 272 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-162-5
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Beschreibung


Eine fundamentale Ambivalenz prägt unsere Erfahrung der Zukunft. Das Neue kommt so auf uns zu, dass wir es entweder nur passiv empfangen oder aber es antizipieren und dementsprechend aktiv entwerfen sowie tätig gestalten können.
Auch die existentiellen Haltungen, die wir zur Zukunft einnehmen, und die affektiven Wertungen, die wir an sie herantragen, haben einen zwiespältigen Charakter. Wir können das Kommende als Erfüllung oder als Bedrohung vor uns sehen, wir erwarten deshalb Zukunft in Furcht oder mit Hoffnung.
Das vorliegende Buch geht der Zukunftsbeziehung im Horizont zweier Disziplinen nach, die sich in besonderer Weise mit den Grundbedingungen des menschlichen Daseins und Erlebens in der Zeit befassen: der Philosophie und der Psychoanalyse. Die in diesem Band versammelten Beiträge erhellen das Phänomen der Erwartung in seiner internen Spannung und seinen divergierenden Formen, seinen kulturellen Voraussetzungen und seiner existentiellen Bedeutung.


Mit Beiträgen von Emmanuel Alloa, Emil Angehrn, Christian Bermes, Stephan Grätzel, Jutta Gutwinski-Jeggle, Gunnar Hindrichs, Erika Kittler, Joachim Küchenhoff, Mario Schärli, Rolf-Peter Warsitz, Heinz Weiß, Tilo Wesche und Ralf Zwiebel.

Emil Angehrn


Emil Angehrn
Emil Angehrn war von 1991-2013 Professor für Philosophie an der Universität Basel. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Der Weg zur Metaphysik. Vorsokratik, Platon, Aristoteles, 2000; Interpretation und Dekonstruktion. Untersuchungen zur Hermeneutik, 2003; (Hg. mit Ch. Iber u.a.) Der Sinn der Zeit, 2002.

Joachim Küchenhoff


Joachim Küchenhoff
Joachim Küchenhoff ist Professor für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Der Sinn im Nein und die Gabe des Gesprächs (2013); veröffentlicht mit Emil Angehrn: Die Vermessung der Seele (2009), Macht und Ohnmacht der Sprache (2012), Die Arbeit des Negativen (2013), Erwartung; Selbsttäuschung; Das unerledigte Vergangene (2015), Selbsttäuschung (2017), Erwartung (2019).

Pressestimmen


Die Dreifachgliederung (Zukunftsbewusstsein, Formen und Bedeutung, sowie Erkenntnisgewinn und Erwartungsgrundlagen) ergeben ein rundum präzises Panorama folgender Topoi: I. Berechenbarkeit (algorithmisch, KI * ?), sprachbildlich, antizipierend) II. Existentielles ist begrenzt, erwartungsoffen, gut zu leben bis zum Sterben III. manchmal bleibt Vergangenes unverarbeitet, Erwartungsaffekt träumen, Psychoanalyse begegnet Philosophie und die ›Verstoffwechselung‹ des Zeitraums. In der Konklusion aller dieser Topoi wird die Zukunftsbeziehung erkundet im Dasein des Jetzt - in der Spannung der Erwartungen. Diese werden nicht nur bewusst erlebt, sondern enthüllen sich auch im Unbewussten (H. Weiss) und beispiel- wie bildhaft (Isenheimer Altar, Lolita; E. Kittler). Das Diskurbuch »Erwartung« hat somit ›Zukunft die zwischen Furcht und Hoffnung‹ auf eine begriffsgewaltige Debattenebene gehoben, die vielversprechend weiter geführt werden soll!
Marga u. Walther Prankl, kultur-punkt.ch, Jan. 2019.
[Das Buch verdankt sich] mit den sehr verschiedenen Beiträgen von Autoren, die in ihrer Denkungsart manchmal divergieren, dem breiten Horizont der Herausgeber. Sie haben mit ihrer Reihe von zweijährlichen Veranstaltungen und deren sorgfältiger Publikation einen Reichtum an Wissensbeständen zugänglich gemacht, die in der heutigen Welt leider selten in Erscheinung treten.
Thomas Salis, Swiss Arch Neurol Psychiatr Psychother. 2020;171:w03068