Virale Wissenschaft

Über die Grenzen verständlicher Forschung

  • ca. 100 Seiten
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • broschiert
  • 1. Auflage 2023
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • erscheint April. 2023
  • ISBN 978-3-7758-1420-1
noch nicht erschienen
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Beschreibung


Wissenschaft ist nicht für die Öffentlichkeit gemacht. Wissenschaft muss nicht verständlich sein. Sobald Wissenschaft öffentlich verständlich ist, ist sie keine Wissenschaft mehr. Sie wird zum Virus, der den Geist infiziert: eine virale Wissenschaft des populären Geistes. In ihrem Essay diskutiert Patricia Gwozdz die Strategien populärer Wissenschaftskommunikation von Covid-19 in den Sozialen Medien von YouTube bis Instagram und analysiert dabei die soziologischen Mechanismen des naturwissenschaftlichen Feldes. Im Zentrum der Analysen steht die These, dass Wissenschaftspopularisierung als Kommunikationsstrategie in der Geschichte des Feldes bereits Teil der Wissenschaftsgeschichte gewesen und nicht ausschließlich im journalistischen Feld zu verorten ist. Sie erzählt vom Ursprung der Wissenschaft(en) durch öffentliche Selektion im internationalen Vergleich und stellt sich die Frage, wie Selektion mediensoziologisch funktioniert und welche Rückwirkungen auf das Feld der Wissenschaft beobachtbar sind. Wie viel Verständlichkeit naturwissenschaftliches Wissen überhaupt verträgt, wird im Hinblick auf die Ikonen populärer Wissenschaftskommunikation (u.a. MaiLab) untersucht. Die Rückblicke quer durch die Geschichte öffentlicher Wissenschaft zeigen dabei, dass Popularisierung in all ihren seriös-sachlichen bis unterhaltend-pädagogischen Spielarten nichts anderes war als die beste aller möglichen Formen, um für Wissenschaft zu werben: Science goes Pop – everywhere, anytime, all at once!

Patricia Gwozdz


Patricia A. Gwozdz, Priv.-Doz. Dr., forscht und lehrt am Institut für Romanistik der Universität Potsdam zu Themen an den Schnittstellen zwischen Geistes- und Naturwissenschaft, den Medical Humanities, dem Feld der Populären Wissenschaft insbesondere der Life Sciences sowie den Beziehungen zwischen Literaturtheorie und Philosophie. Mit „Ecce figura: Lektüren eines Konzepts in Konstellationen (100 v. Chr. - 1946)“ schloss sie ihr Habilitationsprojekt (2021) zur interdisziplinären Begriffsgeschichte ab. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Homo academicus goes Pop. Zur Kritik der Life Sciences in Populärwissenschaft und Literatur (2016).