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Der Honigdachs

Roman

  • 1. Auflage
  • Erscheinungsdatum: 05.07.2010
  • Hardcover
  • 140 Seiten
  • 21 x 13 cm
  • ISBN 978-3-937717-50-0
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Beschreibung


'Ihr werdet euch wundern!' warnt der Erzähler seine Eltern – gleich nach der Trennung von der Nabelschnur.
Dies ist die Geschichte eines Jungen, der sich aus der familiären Eishölle hinausträumt, der liest und lernt und schreibt, um sich und der Welt zu beweisen, dass das Leben – so quälend und zerstörerisch es sein mag – einen Sinn haben kann.
Sein Lieblingstier ist der Honigdachs, der 'fast alles kann', unangreifbar ist und in einer Quasi-Symbiose mit einem Vogel lebt, der ihn zum Honig führt – zum Rettenden! Der Held, der Honigdachs, schleicht sich davon – entrinnt der mörderischen Ausweglosigkeit des Tieres in Kafkas Bau. Kafka! Ein 'Götze' im literarischen Netzwerk des Erzählers.
'Hiob' sucht das Weite: Seine Lehr- und Wanderjahre – Umzug in die Hauptstadt, Studium, und Reisen 'an die Wolga' – beginnen nach der Schulzeit, mit dem Verlassen des heimatlichen Dorfes im DDR-Harz.
'Dieses Dorf ist wie jedes andere' – und es verlässt ihn nie –, doch er zeigt uns nun seine 'erwachsene' Welt: Die vermeintlichen Freiheiten im realen Kapitalismus, die ihn anöden, treiben ihn ins ersehnte Russland, in dem – trotz zahlreicher westlicher Krankheiten – allerorten Dostojevski und Gogol aufscheinen: 'Ich hielt mein Ohr an ein altes
Holzhaus. Die Hufschläge der Pferde Dschingis Khans waren noch zu hören.'
Brummes Sprache ist spröde, einfach und knapp; wo immer das Unheil hereinbricht, setzt er – grandios! – ironische, komische, absurde, zynische, groteske Splitter. So entsteht ein ungeheuer dichtes, bildreiches Lebens-Mosaik, das einem den Atem raubt.
 

Christoph D Brumme


Geboren 1962 in Wernigerode/Harz. In seiner Jugend absolvierte er eine Lehre als Eisenbahner, arbeitete am Theater Eisleben als Regieassistent und Inspizient und studierte Philosophie. Seit 1991 lebt er als freiberuflicher Schriftsteller und Essayist in Berlin. Verfasste Sozialreportagen, politische Kommentare und Essays über Literatur, insbesondere über Franz Kafka, William Faulkner, Isaak Babel und F.M. Dostojewskij. Bereits fünf Mal fuhr er mit dem Fahrrad von Berlin an die Wolga und zurück – insgesamt 35 000 Kilometer. Seine Artikel erscheinen in akzente, Berliner Zeitung, der Freitag, Frankfurter Rundschau, Neue Zürcher Zeitung. Porträts und Interviews u.a in Moskauer Deutsche Zeitung, neue deutsche literatur, MDR, WDR, NDR, Saarländischer Rundfunk, sowie zahlreichen russischen Zeitungen. In seinem Blog 'www.honigdachs.com' http://www.honigdachs.com/ veröffentlicht er fast täglich zeitkritische Essays insbesondere über Osteuropa, kommentiert die Medienberichterstattung, die Lage der Nation (und seine eigene), philosophiert über Literatur, Ökonomie und den Sinn des Lebens.