Kontext

Sinnstiftung in virtuellen Systemen

  • Erscheinungsjahr: 2019
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2019
  • broschiert
  • 216 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-169-4
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Beschreibung


[Download] Open-Access-Publikation in der Nomos eLibrary

In der globalisierten Gegenwart überlagern sich Realität und Medienwirklichkeit. Durch das Zusammenwirken von Simulation und Imagination manifestieren sich in permanent wandelnden virtuellen Bilderwelten immer neue Sinnbezüge. Verbindende Relationen sind so zunehmend auf den Moment der Rezeption beschränkt und der menschliche Raum scheint sich in immer kleinere Einheiten der individuellen Erfahrung zu parzellieren. Eine umfassende Systematik dieser sich in stetig verändernden Relationen von Subjekt und Objekt fragmentierten Welterschließung muss im Zeitalter der Virtualität neu definiert werden.
Das vorliegende Buch untersucht die neuen Strukturen der Diskursräume einer massenmedialen und globalisierten Gesellschaft. Hierzu wird der Fragestellung nachgegangen, wie Sinn anhand intermedialer Strukturen entsteht und wie die gegenstandslosen Räume einer virtuellen Existenz zu kartographieren sind. In einem transdisziplinären Ansatz sowie der Synthese von medientheoretischer Perspektive und praktischer Methodenkenntnis wird hierbei ein Modell zur Erfassung virtueller Sinnrelationen vorgestellt.
Gebunden in einer auf Prozessanalysen basierenden Theorie zur Metakontextualisierung werden die Erscheinungsräume der Medien und ihre sinnstiftende Transformation in mentale Prozesse anhand einer übergreifenden Symboltheorie beschrieben. Traditionelle Raumverständnisse und objektivistische Weltbilder werden dabei durch die synergetischen Strukturen einer virtuellen Kultur, in der sich Kontexte als eine umfassende Relation zum Sein strukturieren, hinterfragt.
Kontext zeigt nicht nur Mittel der Schaffung und Analyse virtueller Sinnbezüge auf, sondern perspektiviert ein erweitertes Raum- und Gesellschaftsbild für das digitale Zeitalter.

Gerhard Martin Burs


Gerhard Martin Burs wurde 1982 in Essen geboren und studierte Architektur an der Leibniz Universität Hannover und der aac in Hamburg. In Folge arbeitete er als Digital Artist an der Erschaffung medialer Welten für internationale Immobilienprojekte. 2014 promovierte er über die virtuellen Kontexte der Globalisierung anhand der Vereinigten Arabischen Emirate. Nach Tätigkeit in der Projektentwicklung entwirft, forscht und lehrt er als freier Architekt.

Pressestimmen


Was zudem als wertvoller Beitrag zu theoretischen Komposition von Sinnstiftung / Weltaneignung / Konstruktion von Wirklichkeit zu werten ist, ist die Aufarbeitung, eigentlich die Zurechtrückung der Attribution »virtuell« bzw. dessen, was man gerne ein Virtuelles System nennt. Für die Medien- und Kommunikationswissenschaft könnte dies als Hinweis darauf genommen werden, dass viele ihrer funktionalistischen Theoreme (z.b. agenda setting, news values, aber auch das framing-Konzept) in einen größeren Zusammenhang gestellt (kontextualisiert) werden könnte: es geht um mehr als nur um Ablaufprozesse oder um die Frage, wie man diese gestalten oder richten sollte. Es geht um deren Deutung und Wert für Sinnstiftung. Woraus zu folgern wäre, dass die Kommunikations – vor allem die Medienwissenschaft einen theoretischen Transzendierungsschub gut vertragen könnte, eben einen, mit dem deutlich gemacht wird, dass Kommunikation mehr ist (sein muss) als ein Prozessgeschehen, das faktisch zu beschreiben wäre, sondern dass es ein sinn-relevantes Konzept ist, mit dem man soziale und gesellschaftliche Geschehnisse zu deuten aufgerufen ist.
Thomas A. Bauer, Wien, 22.4. 2020.