Tractatus logico-sociologicus

Die Einheit der Humanwissenschaften und die Rekonstruktion der Menschheitsgeschichte

  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • 1. Auflage 2025
  • ca. 500 Seiten
  • Erscheint: November 2025
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • broschiert
  • ISBN 978-3-95832-421-3
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Beschreibung


Das vorliegende Buch stellt das vom Autor entwickelte, sich maßgeblich auf die Arbeiten Jean Piagets stützende strukturgenetische Theorieprogramm vor. Es beruht auf dem Nachweis, dass das Stufenmodell der ontogenetischen Entwicklung die hervorragende Grundlage liefert, die welthistorische Entwicklung von Gesellschaft, Kultur, Politik, Ökonomie, Recht, Moral, Religion, Wissenschaft, Philosophie und Kunst systematisch und grundstürzend zu erklären.

Im Zentrum des strukturgenetischen Theorieprogramms steht die auf Jean Piaget zurückgehende Erkenntnis, dass das sogenannte präoperationale und das konkretoperationale Stadium der kognitiven Entwicklung des individuellen Menschen eine detaillierte Beschreibung der Psyche und des Denkens des archaischen und vormodernen Menschen liefert. Das adoleszente Stadium der formalen Operationen ist in der Psychogenese der Menschheit erst spät entstanden und charakterisiert im Wesentlichen die Psyche des modernen Menschen. Georg W. Oesterdiekhoff zeigt darauf aufbauend, dass die präoperationale Stufe die Merkmale der archaischen Kulturen in den genannten Bereichen erklärt, während die höheren Stufen ihren historischen Transformationen und modernen Ausprägungen zugrunde liegen. Erst die exakte Erklärung der Geschichte der Psyche des Menschen liefert daher einen Schlüssel zur Erklärung der Geschichte von Gesellschaft und Kultur. Damit wird gezeigt, dass die Unterschiede zwischen archaischen und modernen Menschen und daher auch die Unterschiede zwischen archaischen und modernen Kulturen viel größer sind, als allgemein angenommen wird. Das Buch liefert somit – über eine erklärungsstarke Theorie der Soziologie und Psychologie hinaus – eine Grundlage für die Beschreibung von Geschichte und sozialer Evolution, die es zudem in substantieller Weise möglich macht, die Einheit von Human-, Geistes- und Sozialwissenschaften zu denken.

Georg W. Oesterdiekhoff


Georg W. Oesterdiekhoff ist habilitierter Soziologe. Er war Wissenschaftlicher Mitarbeiter und/oder führte eine Lehrtätigkeit an den Soziologieinstituten der Universitäten Duisburg, Münster, Essen, Oldenburg, Würzburg und Karlsruhe aus. Er war Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und übernahm die Vertretung des Lehrstuhls für soziologische Theorie an den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Aachen. Außerdem hatte er eine Gastprofessur am historischen Institut der Universidad Nacional de Colombia in Santafé de Bogotá inne. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Die geistige Entwicklung der Menschheit (2009).