Digitalisierung der Lebenswelt

Studien zur Krisis nach Husserl

  • Erscheinungsdatum: 02.07.2019
  • Buch
  • 232 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-170-0
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Beschreibung


Dass die Digitalisierung mittlerweile alle Gesellschaftsbereiche durchdringt, ist unbestritten. Doch was sind die Konsequenzen? Steuern wir auf eine restlos in Daten erfasste, vollkommen künstliche Welt zu? Diese Schreckensvision wird den Ambivalenzen des anhaltenden Technologieschubs nicht gerecht. Jedoch fordern die spürbaren Veränderungen des menschlichen Weltverhältnisses dazu auf, sich über die Folgen dieses Prozesses zu vergewissern.

Zur Analyse zieht der vorliegende Band eine Diagnose des späten Husserls heran. Der Philosoph sah die menschliche Lebenswelt einer Tendenz zur Technisierung ausgesetzt, deren Fortsetzung wir in der Digitalisierung erleben. Sie steht im Zeichen einer rückhaltlosen wissenschaftlich-technischen Quantifizierung, die den materiell-lebensweltlichen Sinnzusammenhang von Individuum, Gesellschaft und Natur nachhaltig beeinflusst.

Die Beiträge des Buches untersuchen den gegenwärtigen Stand dieser Transformation in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Verkehr, Wissen, Bildung, Literatur, Gesundheit und Erotik.

Christine Dunger


Christine Dunger (Ph.D., Pflegewissenschaft) ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Sozialphilosophie und Ethik, Fakultät für Kulturreflexion, Universität Witten/Herdecke. Sie arbeitet als Dozentin an verschiedenen Hochschulen und Mitglied der Ethikkommission der Deutschen Gesellschaft für Pflegewissenschaft.

Martin W. Schnell


Martin W. Schnell

Martin W. Schnell ist Universitätsprofessor an der Universität Witten/Herdecke. Er ist Inhaber des Lehrstuhls für Sozialphilosophie und Ethik im Gesundheitswesen. Publikationen bei Velbrück Wissenschaft: Ethik im Zeichen vulnerabler Personen (2017), Digitalisierung der Lebenswelt (2019, hg. mit Christine Dunger) und Das Ethische und das Politische (2020), Begegnungen mit künstlicher Intelligenz (2021, hg. mit Lukas Nehlsen), Medizinethik und Vulnerabilität (2023) .

Pressestimmen


Die bisher weitgehend im Digitalisierungsdiskurs fachbezogenen Analysen und Forschungstätigkeiten werden durch das 2018 an der Universität Witten-Herdecke durchgeführte interdisziplinäre Symposium aktualisiert und erweitert. Die Beiträge verdeutlichen, dass dieses neue, wissenschaftliche Forschungsfeld weiteres, ausführlicheres und weiterführenderes Nachdenken erforderlich macht. Ein Anfang ist gemacht!
Jos Schnurer, socialnet.de, 21.08.2019.
Die Studien zeigen in den jeweiligen Bereichen die Komplexität und vor allem die Ambivalenzen, die allen aktuellen Prozessen der Digitalisierung innewohnen. Aber gleichermaßen teilen sie auch zutiefst die Sorge um die Frage - wie man sie schon in der Analyse von Husserl erkennen kann -, wie man mit den Herausforderungen umgeht und den Veränderungen mit einem kritischen Geist begegnet und über ihre Auswirkungen im Klaren zu sein.
Pablo Cruz, CONCORDIA 77 - 2020.
Theoretisch besonders ambitionierte Debatten über die Folgen der Digitalisierung vermitteln zuweilen den Eindruck, in der sich abzeichnenden algorithmisch gesteuerten Gesellschaft sei eigentlich kein Platz mehr für die Idee eines humanistischen Subjekts als primärer Quelle sozialer Ordnung [...] Von derartigen posthumanistischen Deutungsangeboten, die sich von normativen Prämissen subjektiver Autonomie verabschiedet haben, unterscheiden sich die Beiträge dieses Sammelbandes deutlich [...]
Thomas Mirbach, Portal für Politikwissenschaft, 20.07.2020.
Die hervorragend erstellte Untersuchung und die in ihr dargestellte Wirkweise der ›Digitalisierung der Lebenswelt‹ vom HerausgeberIn-Team Christine Dunger und Martin W. Schnell hat in diesen ›Studien zur Krise nach Husserl‹ der beitragenden AutorInnen eine umfassende Fragestellung zum aktuellen Diskurs erstellt.
Walter Prankl, kultur-punkt.ch, 11.05.2023.