Tischgesellschaft der Zukunft – Über eine Ethik der Ernährung

Hannah-Arendt-Lectures und Hannah-Arendt-Tage 2014

  • Erscheinungsjahr: 2015
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2015
  • Paperback
  • 120 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-052-9
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Beschreibung


In dem vorliegenden Band beschäftigen sich die Autorinnen und Autoren der in Hannover veranstalteten Hannah Arendt Lectures und Hannah Arendt Tage 2014 aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln mit der Problematik des Essens.
Das Buch dokumentiert diese gleichermaßen politisch aktuelle wie ethisch brisante Debatte um eine Tischgesellschaft der Zukunft und arbeitet den von Hannah Arendt behaupteten systematischen Zusammenhang zwischen Philosophie und Gastrosophie heraus. Dessen Grundzug ist die Erkenntnis, dass unser Essen keine reine Privatsache ist, sondern immer auch eine politische Aktion.
Inhalt: Bernd Ladwig nimmt in seinem Beitrag „Warum Tiere nicht auf unsere Teller gehören“ die spezifisch tierethische Perspektive ein. Corinna Mieth betrachtet das Thema Fleischkonsum aus der Perspektive einer auf der Unterscheidung von starken und schwachen Pflichten basierenden Konsumentenethik. Ingo Pies betrachtet die Frage, wie man dem Hunger in der Welt begegnen kann, aus dem Blickwinkel der Wirtschaftsethik. Christian Meyer schildert, was ein Minister in seinem alltäglichen Geschäft tun muss, um aktiv an einer Tischgesellschaft der Zukunft zu arbeiten. Harald Lemke plädiert dafür, eine Initiative für eine Ethik der Ernährung zu ergreifen, die einer partizipativ-demokratischen Gesellschaft gut steht. Hilal Sezgin vertritt eine radikal tierrechtliche Moral, die bezweifelt, dass so etwas wie ‚artgerechte‘ Tierhaltung überhaupt möglich ist. Hartmut Stützel schließlich lenkt den Blick von den Tieren wieder zu den Menschen, indem er nach den Konsequenzen für einen Getreideanbau fragt, der die (globale) Bevölkerung nicht nur angemessen ernähren können, sondern auch ethischen und ökologischen Erfordernissen gerecht werden soll.

Detlef Horster


Detlef Horster

Detlef Horster, Prof. em., lehrte in verschiedenen Funktionen an den Universitäten Utrecht (Niederlande), Kassel, Berlin (Humboldt-Universität), Port Elizabeth (Südafrika) und Zürich. Seit 2014 Lehrbeauftragter Professor an der Leibniz Universität Hannover und Mediator der Promotionskommission.

Franziska Martinsen


Franziska Martinsen

Franziska Martinsen ist Professorin für Politische Theorie an der Universität Duisburg-Essen. Ihre Forschungsschwerpunkte und Veröffentlichungen liegen in den Bereichen der Politischen Philosophie und der politikwissenschaftlichen Geschlechterforschung.

Pressestimmen


Und auch wenn die Radikalität, mit der die Frage nach dem guten Essen in Teilen hier behandelt wird, etwas verquer anmuten mag – gerade vor dem Hintergrund globaler Ressourcenverknappung und der immer drängender werdenden Notwendigkeit, nachhaltig zu wirtschaften und zu leben, handelt es sich doch um bedenkenswerte Anstöße.
Portal für Politikwissenschaft, 17.9.2015, Matthias Lemke.