Digitale Souveränität

  • broschiert
  • 16.09.2022
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 1. Auflage 2022
  • 172 Seiten
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • ISBN 978-3-95832-293-6
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Beschreibung


Die Digitalisierung stellt die klassische Souveränität vor erhebliche Probleme. Festgefahren in ihrer traditionellen Bindung von theologischer Tradition, staatlicher Ordnung und Territorium als Nation entgeht ihr die zunehmende Relevanz des Dazwischen, das »Inter« des Internets. Die Infrastruktur findet in diesem Dazwischen statt, ausgerollt von Unternehmen. Die aufs Innere spezialisierten Nationen spüren die Diffusion der Souveränität und sind versucht, mit Segregation, Abkopplung und Protektionismus zur Eindämmung des Internets zu antworten.

Martin C. Wolff zeigt, dass die Unterscheidung von innen und außen, die souveränes Handeln lange bestimmte, dank neuer Intertechniken nicht mehr ausreicht. Seine Studie kristallisiert die Tiefenstruktur der klassischen Herrschaftstheorien heraus und erweitert sie um ideengeschichtlich hergeleitete, politisch-ökonomisch informierte technologische Ontologie. Mit dieser lassen sich die Digitalisierung im Souveränitätstheorem reflektieren und die juristischen Verhältnisse, Technikfolgen und Infrastrukturfragen neu herleiten. Eine Digitale Souveränität ist vernetzt, plural, verteilt und zukunftsorientiert. Mit einer globalen Vernetzung verschieben sich die Aufgaben des Staates zur Landesverteidigung und Daseinsvorsorge weg von der Grenzsicherung hin zur Resilienz, Datenpflege und der Ausbildung einer digitalen Hermeneutik. Die Zukunft wird wichtiger als die Vergangenheit.

Martin C. Wolff


Martin C. Wolff

Martin C. Wolff promovierte in Berlin mit einer Phänomenologie zu Konflikten und lehrt an der HU-Berlin zur Theorie und Praxis der Digitalisierung. Er forscht zur IT- & Cybersecurity und widmet sich als Leiter des Internationalen Clausewitz Zentrums an der Führungsakademie der Bundeswehr dem zivil-militärischen Austausch sowie als Vorsitzender des Clausewitz Netzwerks für strategische Studien dem strategischen Denken und der ressortübergreifenden Zusammenarbeit.

Pressestimmen


Die Quintessenz von Martin C. Wolff lautet eindrücklich und visionär: Digitale Souveränität, 'konkret umgesetzt und stofflich verankert - ohne dies zentral oder imperial zu steuern - dienen sie der Daseinsvorsorge und Bekömmlichkeit für die Menschen'.
Walter Prankl, kultur-punkt.ch, 16.01.2023.
Wolff geht es um [...] eine historische und philosophische, sprich ideengeschichtliche Bewertung des Digitalen und des Technischen an sich. Wer mit dieser Geschäftsgrundlage einverstanden ist, wird viele interessante Aspekte in dem Buch entdecken. [...] Wolff geht davon aus, dass wir eine Erweiterung des Souveränitätsbegriffes um den digitalen Aspekt benötigen – und dass genau dies aber einen Verlust von Souveränität für den Staat bedeutet und dass künftig Souveränität stärker gesellschaftlich gedacht werden muss.
Rainer Lisowski, Portal für Politikwissenschaft, 23.08.2023.