Subjekt – Handeln – Institution

Vergesellschaftung und Subjekt in der Reflexiven Moderne

  • 1. Auflage 2016
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Erscheinungsdatum: 01.04.2016
  • Buch
  • 300 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • Fadenheftung
  • ISBN 978-3-95832-084-0
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Beschreibung


Der Band beschäftigt sich im Kontext der Theorie reflexiver Modernisierung mit der Frage, in welcher Weise sich in modernen Gesellschaften ein grundlegender Wandel in den Prinzipien der Vergesellschaftung und damit im Verhältnis zwischen dem Subjekt als Individuum, individuellem Handeln und gesellschaftlichen Institutionen vollzieht.
Dabei zeigt sich das ›Neue‹ dieses Wandels in einer bisher ungewohnten Kombination und Weiterentwicklung von in modernen Gesellschaften entwickelten und vorhandenen Vergesellschaftungsprinzipien und Institutionalisierung. Institutionen ziehen sich zum einen zurück, zum anderen stellen sie zugleich neue Anforderungen und Herausforderungen an und Zumutungen für die Subjekte, die im Kern auf eine Vergesellschaftung durch die Subjekte im Sinne eines aktiven Handlungsimperativs zielen.
Vor dem Hintergrund dieser analytischen Blickrichtung beziehen sich die Beiträge des Bandes mit ihren Befunden und Ergebnissen auf jeweils unterschiedliche Aspekte im aktuellen Verhältnis von Subjekt, Handeln und Institutionen und auf verschiedene Erscheinungsformen dieses neuen Zusammenspiels von individuellem Handeln, kollektiver Handlungskoordinierung und gesellschaftlicher Ordnung. Es wird gezeigt, in welcher Weise in unterschiedlichen Bereichen institutionelle Regelungen ihre Eindeutigkeit und Verbindlichkeit verlieren und sachliche Problemlösungen wie soziale Koordination auf die Akteursebene verlagert, prozessualisiert, situativ gehandhabt werden. Zudem wird die Auflösung institutionell etablierter Grenzziehungen und die damit einhergehende Notwendigkeit neuer Grenzziehungen des Institutionellen durch die Akteure selbst erörtert. Dabei stehen auf der Subjektebene neben der – institutionell erzeugten – Individualisierung mehrere Ansätze zur Verfügung, die nicht nur die neue Rolle von Subjektivität, sondern auch deren Ausformung in den Blick nehmen.

Fritz Böhle


Fritz Böhle war bis 2008 Professor für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt an der Universität Augsburg und ist seitdem Leiter der dortigen Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt. Nach langjähriger Forschungstätigkeit am Institut für sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München ist er dort seit 1998 auch Vorsitzender des Vorstands. Seine Forschung richtet sich auf die Rolle von Erfahrungswissen und subjektivierendem Arbeitshandeln, Entwicklungen von Arbeit in Produktion und Dienstleistung, den Umgang mit Ungewissheit, Organisationsentwicklung und berufliche Bildung.

Prof. Dr. Fritz Böhle - Nach langjähriger Forschungstätigkeit am Institut für sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München war er dort von 1998-2018 auch auch Vorsitzender des Vorstands.

Böhle studierte Soziologie in Verbindung mit Volkswirtschaft und Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, die Promotion erfolgte an der Universität Bremen (Dr. rer. pol.), die Habilitation an der Universität Bielefeld. Fritz Böhle ist seit 1972 in der Forschung am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. München (ISF München) tätig, an dem er von 1982 bis 1997 stellvertretender Vorsitzender war und seit 1998 Vorsitzender des Vorstands ist. Von 1998 bis 2009 war Fritz Böhle Professor für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt an der Universität Augsburg. Seit 2009 ist er Leiter der Forschungseinheit für Sozioökonomie der Arbeits- und Berufswelt an der Universität Augsburg.

Werner Schneider


Werner Schneider ist seit 2003 Professor für Soziologie unter Berücksichtigung der Sozialkunde an der Philosophisch-Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Soziologie der Lebensformen, Lebensphasen und Lebensalter, Wissenssoziologie, Kultursoziologie und Medizin-/ Gesundheitssoziologie (insbes. Sterben und Tod), Soziologische Theorie (v.a. Diskurstheorie und -analyse) und qualitative Methoden der empirischen Sozialforschung.

Pressestimmen


[Der Band leitet] den empirischen Blick auf gesellschaftliche Veränderungen, die wiederum die Notwendigkeit erzeugen, den eigenen Begriffsapparat im Horizont der eigenen Wirkungsgeschichte neu zu justieren.
Peter Isenböck, Soziologische Revue 2020; 43(4).