Das Bewusstsein um den massiven Einfluss wissenschaftstheoretischer Überzeugungen auf die Erkenntnispraxis in den Sozialwissenschaften schwindet. Das betrifft auch die Fragen und Probleme der Debatte um Werte und Werturteile in den Sozialwissenschaften. Können die Sozialwissenschaften normative Strukturen – die unbestreitbar zur sozialen Wirklichkeit gehören – überprüfen und bewerten oder bleiben sie darauf verwiesen, eine ›verstehende‹, empirische Wirklichkeitswissenschaft zu sein? Der vorliegende, interdisziplinär ausgerichtete Band verdeutlicht, dass diese und damit in Zusammenhang stehende Fragestellungen nichts von ihrer Aktualität eingebüßt haben.
Die Beiträge des Bandes behandeln den Gegenstand aus der Perspektive verschiedener sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Im Fokus stehen dabei wissenschaftstheoretische Positionen zur Werturteilsdebatte, also bestimmte Auffassungen zum Ob und Inwiefern sozialwissenschaftlicher Wertungen sowie zu der Frage nach dem Umgang der Sozialwissenschaften mit bestehenden Wertüberzeugungen.
Der Band geht zurück auf die 2. KOLLOQUIA Triesen, Liechtenstein. Die jährlich stattfindende Tagung »KOLLOQUIA Triesen« ist ein interdisziplinäres Diskussionsforum für wissenschaftstheoretische Fragen und Probleme in den Sozialwissenschaften, also insbesondere in der Soziologie, der Politologie, der Volkswirtschaftslehre, der Rechtswissenschaft, der Geschichtswissenschaft und der Erziehungswissenschaft.
Mit Beiträgen von: Gerhard Schurz, Andreas Anter, Mirjam Thanner, Chris Lorenz, Hans-Christoph Koller, Ino Augsberg und Peter Monnerjahn.