Die Zeit des Rechts

Experimente einer Moderne in Zeitschriften

  • Erscheinungsdatum: 03.05.2010
  • Hardcover
  • 368 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-938808-85-6
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Beschreibung


In ihrer paradoxen Antwort auf die Frage, wie die Stabilität der Rechtsgeltung auf jederzeitige Änderbarkeit gegründet werden kann, ist die für das moderne Recht charakteristische Positivität ein Zeitphänomen und als solches die Konsequenz einer sich im 18. Jahrhundert vor allem in den juristischen Zeitschriften vollziehenden Medienevolution.

Diese Zeitschriften formen ein großes Spielfeld für die zeitgenössischen Experimente mit alternativen Geltungsbegründungen eines Rechts, das seine auf die Autorität und Vernunft des römischen Rechts gegründete Geltung im Laufe des Jahrhunderts schrittweise einbüßt und sich mit einer barocken Welt konfrontiert sieht, in der das Alte sich zäh hält, das Neue aber noch nicht feststeht, und die sich durch ungewöhnlich hohe Komplexität und Kontingenz auszeichnet. Durch die hochgradige Selektivität ihrer periodischen Mitteilungen machen die Zeitschriften die Welt des Rechts selbst größer und unübersichtlicher. In der Zeitdimension: in Strategien des verzeitlichten Nacheinanders bewältigbarer Informationseinheiten, der Fokussierung auf die jeweilige datierte Gegenwart und der Latentstellung von Sinnüberschüssen, findet das Recht Lösungsformen für eine der Welt der Moderne adäquate Komplexität des Rechts.

Oliver Brupbacher


Oliver M. Brupbacher, Dr. iur., LL.M. (Cantab.); geb. 1977. Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Zürich, Leuven und Cambridge, GB; 2004-07 Doktorandenstipendium des Max-Planck-Instituts für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a. M.; gegenwärtig praktische Tätigkeit als Jurist in Zürich.