Impunität

Zur Frage, was es bedeutet, wenn nicht gestraft wird

  • 536 Seiten
  • Sprache des Textes: Deutsch
  • 1. Auflage 2022
  • 02.2022
  • broschiert
  • 22,2 cm x 14,0 cm
  • ISBN 978-3-95832-294-3
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Beschreibung


Wenn das Recht nicht durchgesetzt wird, wenn Verbrechen ungestraft bleiben, spricht man von Impunität. Sie ermutigt, so die Sorge von Bevölkerung wie Behörden, zur Kriminalität und bedroht die soziale Ordnung. Außerdem gilt sie als sichtbarer Ausdruck verdeckter Machtinteressen und struktureller Diskriminierung, die sie zugleich begünstigen soll.

Dominik Hofmanns Studie erschließt das Phänomen Impunität – unter anderem anhand zweier lateinamerikanischer Fallbeispiele – über die Beobachtung derjenigen, die Impunität beobachten. Unter Rückgriff auf ein systemtheoretisches Instrumentarium behandelt das Buch Impunität als eine gesellschaftliche Semantik. Es vollzieht deren Herkunft nach, sortiert ihre aktuellen Ausprägungen, fragt nach den sozialen Folgen, die diese Semantik zeitigt, und zeigt, welche verschiedenen Diskurse auf der Ebene der Weltgesellschaft in der Anti-Impunitätsbewegung zusammenlaufen.

Dabei wird deutlich, wie die Straffreiheit zunehmend selbst in ein (zumeist ungestraftes) Vergehen umgedeutet wird und dass dort, wo Impunität herrscht, weder die soziale Ordnung noch das Recht zwangsläufig verschwinden.

Dominik Hofmann


Dominik Hofmann

Dominik Hofmann studierte Soziologie und Politikwissenschaft in Würzburg, Salamanca und Bielefeld. Er ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Soziologie in Bielefeld, wo er 2021 promoviert wurde. Seine Forschung befasst sich mit dem Recht der Weltgesellschaft und algorithmischer Vorhersage.

Pressestimmen


Die Quintessenz der hervorragenden Untersuchung von Hofmann mündet in der Frage nach einer brauchbaren Impunität und wann sie unbrauchbar ist, nämlich 'als Legitimierung für strafversessene Kriminalpolitik und als übergeneralisierte Gesellschaftsdiagnose'.
Walter Prankl, kultur-punkt.ch, März 2022.