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Emilie Mayer

Europas größte Komponistin. Eine Spurensuche

  • 30.09.2021
  • 1. Auflage
  • Hardcover
  • 220 Seiten
  • 21,5 cm x 14,0 cm
  • ISBN 978-3-947373-69-7
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
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Beschreibung


Die erste Aufführung ihrer Kompositionen am 21. April 1850 im Konzertsaal des Königlichen Schauspielhauses in Berlin nannte die renommierte Vossische Zeitung »ein unicum in der Weltgeschichte«. Es war der Beginn einer beispiellosen Karriere, in deren Verlauf Emilie Mayer Europas größte Komponistin wurde. Ihr Werk verbindet auf einzigartige Weise Qualität und Quantität; sie schuf allein acht Sinfonien. Gegen das vorherrschende Geschlechtermodell, das Frauen von Natur aus jede Kreativität absprach, setzte sich die bescheiden auftretende, aber zielstrebig agierende Emilie Mayer im männlichen Musikbetrieb durch. Die Musikkritiker überhäuften sie mit Lobeshymnen. Und doch erging es Emilie Mayer wie allen Komponistinnen: Nach ihrem Tod 1883 verschwand ihr Werk aus den Konzert Programmen. Erst in jüngster Zeit wird es wieder neu entdeckt. Barbara Beuys legt die erste umfassende Biografie dieser Jahrhundertkomponistin vor. Im Mittelpunkt steht die Persönlichkeit Emilie Mayer, eingebunden in das Panorama ihrer Zeit. Barbara Beuys hat neue Spuren entdeckt, die Emilie Mayers Profil schärfen und tiefere Einblicke in ihr Umfeld geben, wie ihre Freundschaft mit der Familie des berühmten Historikers Leopold von Ranke.

Auch als E-Book auf allen gängigen Plattformen verfügbar.


Was hat Sie zu dieser Biografie einer nahezu vergessenen Komponistin bewogen?

»Beim Nachdenken über ein neues Projekt fiel mir auf, dass Komponistinnen in der Buchlandschaft kaum vertreten sind […]. Hinter der Entscheidung für Emilie Mayer stand zum einen die Neugier, welche Verbindungen es zum generellen Aufbruch der Frauen im 19. Jahrhundert gibt. Und besonders herausfordernd: Ob es mir als Historikerin gelingen würde, über die bisher extrem spärlichen persönlichen Quellen hinaus Spuren zu finden, die ihr Profil bereichern und schärfen. Die positiven Antworten darauf sind ein wichtiger Bestandteil der Biografie.«

Barbara Beuys im Interview mit Adelheid Krause-Pichler, nmz, 9/2021.


Wenn sich noch heute Konzertveranstalter weigern, Emilie Mayer auf die Programme zu setzen und lieber Beethoven spielen lassen wollen – was sagen Sie dazu?

»Das zeigt, wie sehr dieses polarisierte Geschlechtermodell, das ganz besonders im 19. Jahrhundert in Stein gemeißelt war, noch bis ins 21. Jahrhundert hineinragt. Immer noch steckt die Vorstellung in den Köpfen, dass Frauen das zweite Geschlecht sind und die Männer vorherrschen in Kunst, Wissenschaft, Politik … Diese Vorurteile sind traurig. Es ist wichtig, dass Frauen gemeinsam dagegen antreten, nicht nur in der Musik, sondern in der Gesellschaft insgesamt.«

Barbara Beuys im Interview mit Merle Krafeld, VAN-Magazin, 15.9.2021.


Barbara Beuys bei WDR3 Tonart


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Barbara Beuys


Barbara Beuys
© Verlag

Barbara Beuys arbeitete nach ihrer Promotion in Geschichte als Redakteurin bei Stern, Merian und DIE ZEIT. Heute lebt sie als freie Autorin in Köln und ist Verfasserin unzähliger Biographien, u.a. über Sophie Scholl, Hildegard von Bingen, Annette von Droste-Hülshoff und Asta Nielsen.

Pressestimmen


Auch viele Zeitgenossen, die eine Rolle in Mayers Leben spielen, werden näher vorgestellt: Karl Loewe, Adolf Bernhard Marx, Ludwig Rellstab, Helfriede Plüddemann, Joseph Joachim. So ist das Buch auch ohne Vorkenntnisse gut lesbar und verständlich. Beuys Erfahrung als Historikerin und Autorin von mehreren Biografien und Einblicken die deutsche Geschichte zahlen sich hier aus. […] ein großer Gewinn, erfahren wir doch endlich mehr über eine Komponistin, der wir auch viel häufiger in unseren Konzertsälen begegnen sollten.
Dorothee Riemer, SWR2, 30.9.2021.
[Beuys] entwirft rund um die fragmentarisch verbürgten Lebensstationen Emilie Mayers ein vielschichtiges, um kleine Porträts von Zeitgenossen angereichertes Gesellschaftspanorama, das das kulturelle Umfeld ebenso einbezieht wie die damalige Situation der Frauen und deren Emanzipationsbestrebungen.
Karin Coper, The New Listener, 01.09.23
Mit acht Symphonien schaffte [Mayer] den Durchbruch in einem Genre, das erstens als Gipfel der Insturmentalmusik und zweitens durch und durch männlich konnotiert war: als Revier des titanischen Genies, das - in der Nachfolge Beethovens - seine eigene Subjektivität ausdrückte. Barbara Beuys referiert diesen wichtigen Kontext in ihrer schlanken, schön zu lesenden Biographie über Emilie Mayer.
Jan Brachmann, FAZ, 21.05.2022
[Beuys] hat sich intensiv mit dem Leben der Künstlerin und ihrer Zeit befaßt [...] Dabei ist viel mehr als eine Biografie herausgekommen, sie schildert einen Spiegel der Zeit und damit der damaligen Denkweise. [...] Dank ihrer gründlichen Recherche liegen etliche Zitate vor, mit denen seinerzeit über Komponistinnen geurteilt wird.
Dorothee Riesenkönig, Operapoint 2/24
Das Werk der Komponistin [...] ›verbinde auf einzigartige Weise Qualität und Quantität‹. Damit errang sie die Anerkennung selbst zeitgenössischer Musikkritiker, in deren Welt ein weibliches Wesen nur Ehefrau und Mutter sein konnte, Kreativität aber nur dem ›starken Geschlecht‹ zugebilligt wurde; darauf stützt auch Beuys ihre Huldigung als ›Europas größte Komponistin‹. So ein Superlativ, merkt sie an, ›macht ja noch keine Heilige und schließt nicht aus, auch kritische Seiten offen anzusprechen und macht. Dadurch wird eine Biografie umso glaubwürdiger.‹
Susanne Schulz, Nordkurier am Wochenende, 9./10.10.2021.
Dass ihre Kompositionen über dreißig Jahre lang in Deutschlands Konzertsälen gespielt – und so auch international bekannt – wurden, hat entscheidend mit Emilie Mayers kommunikativer, selbstbewusster Persönlichkeit zu tun und einer klugen Vermarktungsstrategie. Nach ihrem Tod 1883 verschwanden innerhalb weniger Jahre die Werke von Emilie Mayer aus der Öffentlichkeit – und auch aus dem Bewusstsein der Musikwelt. Was hindert die Programmverantwortlichen eigentlich daran, Emilie Mayers vielfältige Kompositionen im 21. Jahrhundert endlich wieder ins Repertoire der Konzertsäle aufzunehmen?
Barbara Beuys, EMMA, Jan./Feb. 2022.
Die Historikerin Barbara Beuys hat die erste umfassende Biografie (Dittrich 2021) über sie [Emilie Mayer] publiziert und auch ihr Umfeld und die politischen Entwicklungen ihrer Zeit in den Blick genommen. Es war die schwierige Zeit der deutsch-französischen Kriege, als Napoleon Europas Politik beherrschte.
Barbara Obermüller, MATHILDE, No. 175 (1/2022)
Dieses Buch ist wie geschaffen für Menschen, die finden, dass mit der patriarchalen Weltsicht jetzt endlich mal Schluss sein sollte.
Rita Argauer, BR-Klassik, 08.12.2021.
Die Historikerin Beuys hat sorgfältig recherchiert und bildet den kulturhistorischen Hintergrund ab, indem sie viele Zeitgenossen zu Wort kommen lässt und aus Kritiken zitiert.
Gertraud Voss-Krueger, IN 2022/10.
Die Historikerin und Schriftstellerin Barbara Beuys wurde durch ihre Liebe zur klassischen Musik angeregt, sich auf Spurensuche nach der größten Komponistin des 19. Jahrhunderts zu begeben. Erst in den letzten Jahren entdeckte die Forschung das umfangreiche musikalische Werk wieder [...] Durch den männlich organisierten Musikbetrieb geriet die Komponistin nach ihrem Tode bald in Vergessenheit. Barbara Beuys schließt die erste umfassende Biografie mit der Frage: ›Wann werden Emilie Mayers Werke, neben denen anderer Komponistinnen, zum Repertoire im alltäglichen Musikbetrieb gehören?‹
Martin Mende, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, April 2022.
Bei der Arbeit über Emilie Mayer (1812-1883) trotz Barbara Beuys der spärlichen Quellenlage und legt die erste umfassende, von der musikinteressierten Öffentlichkeit dankbar aufgenommene Biographie dieser zeitlebens ungemein erfolgreichen Komponistin vor, eingebettet in das Panorama einer aufregenden Epoche.
Nota bene, Nr. 90, Frühjahr 2022.
2021 erschien dann mit Barbara Beuys’ Buch »Emilie Mayer. Europas größte Komponistin« die erste fundiert recherchierte Biografie.
Petra Schellen, taz, 30.12.22
So erscheint Emilie Mayer bei Beuys vor allem als Frau, die auf ihre Weise um Emanzipation gerungen hat. Die dabei manchen Rückschlag erdulden musste. Die insgesamt aber bewundernswert zielstrebig ihren Weg ging, zurückhaltend, diskret, aber sehr effektiv. Die ein Netzwerk von Kontakten bis in die Königsfamilie hinein aufbaute. Die ihre Werke (auf eigene Kosten) bei Verlagen unterbrachte und Aufführungen in ganz Deutschland und im angrenzenden Ausland anregte.
Reutlinger General-Anzeiger, 12.04.2023