Hamlet: Widerstand gegen den Überwachungsstaat

Eine intertextuelle Deutung

  • Erscheinungsdatum: 30.09.2017
  • Paperback
  • 320 Seiten
  • Klebebindung
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-136-6
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Beschreibung


Shakespeares Hamlet-Tragödie aus dem Jahr 1600 lässt sich auch als ein verfremdetes Kriminaldrama über die Vergeltung für einen politischen Mord in einem Staatssystem lesen, das sich immer mehr zu einem heimtückischen Überwachungsregime entwickelt.

Heute – im Zeitalter umfassender Möglichkeiten zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung – sollte eine Deutung von Hamlets politischem und philosophischem Widerstand gegen einen Überwachungsstaat weniger historisch-distanziert und weniger unschuldig erfolgen als dies bislang üblich ist.

Den interpretatorischen Herausforderungen des intellektuell anspruchsvollen Dramas wird in der vorliegenden Deutung durch eine Verbindung intertextueller, philosophischer und politischer Zugänge begegnet, geleitet von dem Ziel, die politische Kultur der Renaissance mit der gegenwärtigen kritisch zu vernetzen.



Shakespeare's tragedy of Hamlet, written in AD 1600, represents an alienated criminal story of retaliation for a political murder, whilst the political system of the murderer is gradually shrouded by an insidious empire of surveillance.
In our present circumstances of massive control by all forms of surveillance, affecting us all, an interpretation of Hamlet's political and philosophical resistance should be examined by less innocent minds than before.
This current interpretation attempts to meet the challenges of the philosophically demanding drama with a net of intertextual, philosophical and political approaches, thus critically connecting renaissance and contemporary political culture.

Bernhard H. F. Taureck


Bernhard H. F. Taureck war Professor an der Technischen Universität Braunschweig. Er habilitierte über Nietzsche und ist Autor zahlreicher philosophischer Bücher, unter anderem zu Nietzsche, zur Metaphorik, zu politischer Philosophie und zu Shakespeare.

Pressestimmen


Die Stärke von Taurecks originellem und unkonventionellem Zugang zu Shakespeares Hamlet liegt zweifellos in seiner hermeneutischen Courage und in den anregenden Provokationen, die seine Deutungsvorschläge auslösen. Der „interkulturelle Kontext“, den er herstellt, muß nicht immer überzeugen, er erweitert aber den Horizont der Einordnung, und er lädt ein zu Vergleichen mit akuten Fällen staatlicher Überwachungspraktiken in unserer Zeit. Neugierig darf jeder Leser sein, auf den vom Autor zum Abschluss präsentierten Vorschlag zu einer Inszenierung des Hamlet.
Enno Rudolph, faust-kultur.de, 16.05.2019