Zur Soziologie der organisierten Krankenbehandlung

  • Erscheinungsdatum: 18.10.2011
  • Hardcover
  • 380 Seiten
  • 22.1 x 14 cm
  • ISBN 978-3-942393-17-1
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Beschreibung


Sei es Personalmangel, Zeitdruck, unzureichend ausgebildete Mitarbeiter, knappe Mittel oder hoch defizitäre Informationslagen – die Krankenbehandlung kann mit all dem in der Regel gerade deshalb gut zurechtkommen, weil sie eine kommunikative Veranstaltung ist. Kommunikation operiert per se in Unsicherheitsbereichen. Entsprechend wird auch für die Medizin der Zukunft die eigentliche Leistung der organisierten Krankenbehandlung darin bestehen, kreativ mit Intransparenzen und unvollständigem Wissen umgehen zu können – dies jedoch unter Voraussetzung von Technologien, welche die alten moralischen Selbstverständlichkeiten der Medizin erschüttern.

Werner Vogd


Werner Vogd

Werner Vogd ist Lehrstuhlinhaber für Soziologie an der Universität Witten/Herdecke. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Gehirn und Gesellschaft (2010), Zur Soziologie der organisierten Krankenbehandlung (2011), Von der Physik zur Metaphysik. Eine soziologische Studie zum Deutungsproblem der Quantentheorie (2014), Die Praxis der Leere. Zur Verkörperung buddhistischer Lehren in Erleben, Reflexion und Lehrer-Schüler-Beziehung (2015, hg. mit Jonathan Harth) und Selbst- und Weltverhältnisse. Leiblichkeit, Polykontexturalität und implizite Ethik (2018).

Pressestimmen


Das Buch von Werner Vogd ist eine insgesamt sehr vielschichtige Darstellung, Beschreibung und Analyse der Entwicklungslinien heutiger Medizin. Auch für Nichtsoziologen sind die teils hochtheoretischen Erläuterungen verständlich. (...) Der Band unterzieht die wohlklingenden Anpreisungen von Wirtschaftlichkeit, Effizienz, integrierter Versorgung, Qualitätsverbesserung und gerechterer Verteilung von Kosten einer sehr differenzierten Analyse und stellt eine Herausforderung für weitere Forschung und intensives Fragen dar.
Familiendynamik 37. Jg., Heft 4 (2012), Anja Elstner.
Von einem lesenswerten neuen Buch ist zu berichten, es dürfte ein kommmendes Standardwerk der gesellschaftswissenschaftlichen Medizin-Theorie darstellen. Es bietet eine beeindruckende, informative und gut strukturierte tour de force durch das Gebiet unserer medizinischen Kultur. Ich empfehle: Lesen, Aneigenen, Diskutieren - Weiteremfehlen, Umsetzen!
Ärztenachrichtendienst, Axel Brunngraber, 24.4.2012.
Vogd trägt [...] aus dem Blickwinkel einer praxeologisch-wissenssoziologisch gewendeten Systemtheorie dazu bei, das von ihm treffend konstatierte Theoriedefizit in der "derzeitigen gesellschaftlichen Reflexion des Medizinsystems" [...] zu füllen. Während die "Reflexion der Logik der Praxis" [...] in den ersten Kapiteln in ihrer Breite notwendigerweise eher allgemein bleibt, zeigt sich die Erklärungskraft der theoretischen Zugänge für empirische Forschung vor allem in den letzten beiden Kapiteln. Vogd gelingt es, "mediensoziologische Empirie und soziologische Gesellschaftstheorie in ein fruchtbares Austauschverhältnis zueinander [zu bringen].
Soziologische Revue, Jahrgang 36, Heft 1/2013, Charlotte Ullrich.