Magazin 11/2022

Über die Sprache, die Welt und die Plagiate

Velbrück-Autor Stefan Weber ist auch als »Plagiatsjäger der Wissenschaft« bekannt. Im Interview mit Jochen Zenthöfer, freier Journalist der F.A.Z. und Buchautor, spricht er über sein neues Buch »Radikaler Lingualismus. Von Wittgenstein zu Mitterer und einer neuen Philosophie« sowie seine Motivation, Wissenschaftsbetrüger zu überführen.

Ihrem Buch stellen Sie Zitate von Karl Popper, Thomas Nagel u.a. vorweg. Der österreichische Philosoph Josef Mitterer scheint diese Aussagen fast immer zu widerlegen. Trifft diese Beobachtung zu?

Nein, Josef Mitterer »widerlegt« sie nicht, er bietet ein alternatives Denkmodell an, eben die »Nicht-dualisierende Philosophie«. Ich beschreibe das im Nachwort des Buchs, »Mein Weg zur Philosophie«: Mich interessieren seit langem Denkalternativen zum Mainstream. Und die elaborierteste und radikalste, die ich kenne, ist die »Nicht-dualisierende Philosophie« von Josef Mitterer, die mit der Objektangabe beginnt und nicht mit einem prioritären Objekt wie etwa der Erde, der Welt oder dem Universum. Das fand und finde ich spektakulär. Ich finde es etwa auch interessant, dass wir uns alle den Zeitpfeil nach vorne, in die Zukunft gerichtet vorstellen. Dabei können wir uns an die Vergangenheit erinnern und nicht an die Zukunft (nach Stephen Hawking).

Wie erklären Sie einem Laien in wenigen Sätzen das Ergebnis Ihrer Forschung?

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