Magazin 04/2023

documenta 15. Gut gemeint, oder? Editorisches Postskriptum (2) zu Die Welten der documenta

Von Christine Magerski und David Roberts

Am 25. September 2022 endete die documenta fifteen in Kassel. Ein halbes Jahr später ist die fünfjährlich stattfindende Kunstschau noch längst nicht aus der öffentlichen Debatte verschwunden, wie zuletzt die Reaktionen auf den Bericht des »Gremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta fifteen« gezeigt haben. Um die ästhetische Qualität der ausgestellten Arbeit geht es dabei nur am Rande. Vielmehr bestimmen der in einigen der gezeigten Werke manifeste Antisemitismus und der als unfähig noch wohlwollend charakterisierte Umgang damit seitens der documenta-Verantwortlichen die Diskussion.

Obwohl sich heftige Kontroversen schon abzuzeichnen begannen, als die Beiträge zum von Paul Buckermann editierten und dann im Juli 2022 erschienenen Band Die Welten der documenta entstanden, übertraf das Ausmaß des Skandals alle Erwartungen. Dass »das Weltkunstereignis documenta immer wieder selbst prominenter Gegenstand zahlreicher Debatten sowie Projektionsfläche widersprüchlicher Interessen aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft« ist, wie es im Klappentext des Bandes heißt, hat sich jedenfalls bewahrheitet. Grund genug für eine Rückschau, die das Velbrück Wissenschaft Magazin in Form eines dreiteiligen Postskriptums präsentiert. Die zweite Reflexion legen Christine Magerski und David Roberts vor. Zuvor hatte Paul Buckermann den Anfang gemacht. Im kommenden Monat folgt ein Beitrag von Cheryce von Xylander.

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