Mensch und Maßnahme

Zur Dialektik von Ausnahmezustand und Menschenrechten

  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Erscheinungsdatum: 01.09.2018
  • Hardcover
  • 350 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-141-0
lieferbar innerhalb von 2 Werktagen
Auf den Merkzettel

Beschreibung


[Download] Open-Access-Publikation in der Nomos eLibrary

Menschenrechte und Ausnahmezustand sind zwei Weisen, durch die der moderne Staat seine rechtliche Ordnung nicht nur begründet und erhält, sondern auch immer wieder durchbricht. Zwischen ihnen besteht ein Gegensatz: Wo der Ausnahmezustand erklärt wird, werden Menschenrechte eingeschränkt.
Während die beiden Phänomene in ihrem Zweck entgegengesetzt sind, sind sie allerdings in ihren Mitteln verbunden. Darauf beruht ihr dialektisches Verhältnis, das in diesem Buch als Zusammenhang von Berechtigung und Entrechtung ausgewiesen wird. Dazu diskutiert der Autor im ersten Teil die Theorien von Souveränität und Ausnahmezustand bei Carl Schmitt und Giorgio Agamben. Im zweiten, philosophisch und historisch argumentierenden Teil zeigt er auf, dass das für die Menschenrechtsidee konstitutive Konzept der Rechtsperson staatliches (Ausnahme-)Handeln nicht nur begrenzt, sondern es auch ermöglicht.
Die Analyse zielt darauf, das positive Potential der Menschenrechte gegen ihre negativen Effekte in Stellung zu bringen und so gegenüber einer Logik der Maßnahme zu verteidigen.
Für die diesem Buch zugrunde liegende gleichnamige Dissertation wurde Jonas Heller 2018 mit dem Werner Pünder-Preis ausgezeichnet.

Jonas Heller


Jonas Heller ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der »Professur für Praktische Philosophie mit Schwerpunkt Politische Philosophie und Rechtsphilosophie« am Institut für Philosophie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er studierte Philosophie, Geschichte, Religionswissenschaft und Germanistik in Basel und Berlin und wurde 2017 an der Universität Frankfurt promoviert.

 

 

Pressestimmen


Dieses Buch wird man noch lange lesen. Es gehört schon jetzt auf den Schreibtisch aller Verfassungstheoretiker*innen und politischen Philosoph*innen.
Tim Wihl, DER STAAT 59 (2020) 2.
Gegen die weithin geteilte Annahme einer eindeutigen Opposition von Menschenrechten und Ausnahmezustand zeigt Heller, dass beide Phänomene als rechtliche Mittel ineinandergreifen können. Menschenrechte sind nicht das Gegenteil des Ausnahmezustands, sondern können ihn ein- und umsetzen. [... eine] außerordentlich lesenswerte Analyse.
Johannes Haaf, Zeitschrift für philosophische Literatur 7.2 (2019).
Wer sich der Mühe der aufmerksamen Lektüre unterzieht, wird großen Gewinn aus dem Lesen des Buches ziehen und auf die aktuelle Situation der Menschheit (Flüchtlingskrisen, Klimaveränderungen, Corona-Krise u.v.m.) und die damit zusammenhängenden Herausforderungen für die Menschenrechte einen wesentlich vertiefteren Blick haben.
Marcus Kreutz, socialnet.de, 18.08.2021.