Ist Wissen Macht?

Erkenntnisse über Wissen

  • Erscheinungsdatum: 04.09.2015
  • Paperback
  • 270 Seiten
  • 22.2 x 14 cm
  • Fadenheftung
  • ISBN 978-3-95832-074-1
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Beschreibung


Die Allgegenwart des Begriffes verhindert nicht, dass Wissen doch ein weitgehend rätselhaftes Phänomen bleibt. Beladen mit philosophischer Schwere, zugleich gekennzeichnet von lästiger Flüchtigkeit, bekommen auch die Sozial- und Kulturwissenschaften Wissen nur schwer zu fassen. Als gesellschaftliche Größe wiederum wird Wissen stets hofiert, selten jedoch expliziert. Im Alltag verflüchtigt sich Wissen gerne in Routinen, Institutionen und Sozialfiguren. Der Status dessen was wir wissen – als Wissen –, bleibt oft verborgen. Wir unterscheiden selten zwischen dem Wissen von und dem Wissen wie und überlassen das Wissen der Wissenschaft und Technik.
Was aber passiert, wenn man Wissen konsequent als soziales Geschehen begreift? Welche Aspekte des Wissens treten hervor, wo finden wir es, und welche Rolle spielt Wissen für das Werden der modernen Gesellschaft – und unsere Gegenwart?

Der vorliegende Band vollzieht nicht nur die Geschichte der sozialwissenschaftlichen Karriere des Wissensbegriffes nach, sondern verfolgt auch die Rolle des Wissens in verschiedene Gesellschaftsbereiche. Wo und von wem wird Wissen produziert, wie unterscheiden sich Wissensarten, und welche soziale Auswirkungen zeitigt es? Kann man Wissen als Ware begreifen, braucht es so etwas wie eine Wissenspolitik, und leben wir nicht längst in einer Wissensgesellschaft? Diese und andere Fragen werden ausführlich diskutiert, und in Beziehung zu gesellschaftlichen Prozessen und Entwick-lungsdynamiken gesetzt.
Das Buch überbrückt die Kluft zwischen abstrakter Philosophie und der alltäglichen Rolle des Wissens und expliziert die zentrale Rolle des Wissens für die moderne Gesellschaft.

Marian Adolf


Marian Adolf ist Inhaber des Lehrstuhls für Medienkultur an der Zeppelin Universität. Seine Forschungsschwerpunkte als Medien- und Kommunikationswissenschaftler liegen im Bereich der Mediensoziologie und Kulturtheorie.

Nico Stehr


Nico Stehr
Nico Stehr war bis 2018 Inhaber des Karl-Mannheim-Lehrstuhls für Kulturwissenschaften in der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Veröffentlichungen bei Velbrück Wissenschaft: Die Zerbrechlichkeit moderner Gesellschaften (2000), Expertenwissen (2010, mit Reiner Grundmann), Ist Wissen Macht? (2015, 2018 mit Marian Adolf ), Geld (2019, mit Dustin Voss) und Gesellschaft und Klima (2019, mit Amanda Machin).

Pressestimmen


Das Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Wissenssoziologie, indem konsequent untersucht wird, was es bedeutet, wenn Wissen als soziales Geschehen verstanden wird. Die Überlegungen zum Spannungsverhältnis von Expertenwissen und demokratischer Steuerung von Wissen sind sehr erhellend und überzeugen in ihrem Festhalten an der Demokratie.
Peter A. Schmid, socialnet.de, 29.09.2016.
Im Kapitel ›Demokratie und Wissen‹ weisen die Autoren auf die vielen Gefahren für die Demokratie hin, um dann klar gegen Technokraten, welche angesichts der Langsamkeit und Komplexität partizipativer Entscheidungsprozesse mit autoritären Top-down-Prinzipien der Entscheidungsfindung liebäugeln, zu votieren. Anstatt mit der Kahlschlagbehauptung ›aussergewöhnlicher Umstände‹ die Effizienz eines diktatorialen Stils zu postulieren und Demokratieverdrossenheit voranzutreiben, fordern die Autoren eine Erweiterung der Demokratie und weisen darauf hin, dass undemokratische Regimes kaum je nachhaltige Entscheidungen gefällt haben–wie das Beispiel des Klimawandels und der Klimapolitik eindrücklich demonstriert.
Jakob Tanner, Sociologia Internationalis, Bd. 55, 1 2018.