Von der messianischen Freiheit

Weltgesellschaft – Kunst – Musik

  • Erscheinungsdatum: 01.01.2016
  • Hardcover
  • 320 Seiten
  • Fadenheftung
  • 22.2 x 14 cm
  • ISBN 978-3-95832-072-7
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Beschreibung


Freiheit ist mehr als ein Recht. Sie ist eine der Bestimmungen des Menschen und insofern emphatisch zu denken: nicht nur als Freiheit von Mangel, Unmündigkeit, mithin Unfreiheit, sondern auch und nicht zuletzt Freiheit-zu.
Freiheit in einem Konzept eines richtigen Lebens zu denken, ist das Bemühen dieses Buches. Es geht nicht nur der philosophischen Frage nach, was das europäische Erbe einer emphatischen Freiheit, einer 'kommenden Demokratie' (Derrida), einer 'befreiten Menschheit' (Adorno) für die zukünftige globalisierte Menschheit bedeutet. Die Postmoderne mit ihrem eminenten Utopieverlust hinter sich lassend, wird versucht, die Tradition einer radikalen Aufklärung und gesellschaftlicher Revolutionen für den Gedanken einer zukünftigen Gesellschaft von freien Menschen fruchtbar zu machen, in der auch die Dinge an ihrem rechten Platze stehen. Das Messianische ist dabei eine von allem Theologischen entkernte allgemeine Struktur der Erwartung und der Pflicht aktiven Handelns.

Freiheit-zu fragt nach dem, was die Menschen mit ihrer Freiheit anfangen können und sollten. Nach der Diskussion politischer, rechtlicher, ökonomischer und zivilgesellschaftlicher Perspektiven wird der Ansatz einer messianischen Freiheit auf die Kunst übertragen. Welche Rolle spielt die autonome, ihrer selbst bewusste, mündige, ja 'unbedingte' Kunst, die ein Menschenrecht ist, die Wahrheitsansprüche erhebt, die sich im öffentlichen Raum platziert und weltweiter Konkurrenz ausgesetzt ist.

In einem dritten Schritt wird konkret auf Musik eingegangen, die Kunstform, die lebensweltlich die größte Bedeutung hat. Die populäre Musik wird ebenso behandelt wie die Kunstmusik, der Warencharakter in Abhängigkeit vom Kapitalismus ebenso wie ihre Performativität. Schließlich werden Überlegungen zu einer 'messianisierten' Musik angestellt.

Das Schlusskapitel diskutiert die Zukunft der Freiheit, mithin für das 21. Jahrhundert, zwischen Evolution und Revolution.
Nach der Kritischen Theorie der Musik (2006) legt der Autor nun sein erstes philo-sophisches Werk vor.

»Wie kaum ein Komponist heute äußert sich Claus-Steffen Mahnkopf zu gesellschaftspolitischen Fragen. Derzeit Hochaktuelles thematisiert sein neustes Buch: die Frage nach dem Weltbezug der Kunst in Zeiten, in denen das globale Weltgefüge ins Wanken gerät und die Erschöpfung des Planeten droht.«

Susanne Kogler, Die Musikforschung, 70. Jg.2017 Heft 1

Claus-Steffen Mahnkopf


Claus-Steffen Mahnkopf

Claus-Steffen Mahnkopf, geb. 1962, ist Musikphilosoph und Komponist. Er studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie, wurde zum Doktor der Philosophie promoviert und ist mit zahlreichen Schriften und Büchern zur Musik und modernen Kultur in Erscheinung getreten. Er gründete 1995 die Gesellschaft für Musik und Ästhetik und gibt 1997 die Zeitschrift Musik & Ästhetik heraus. Seine kompositorische Ausbildung erhielt er bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber. Für sein kompositorisches Werk wurde er unter anderem mit dem Gaudeamus Prize und dem Ernst von Siemens Förderpreis ausgezeichnet. Seit 2005 ist er Professor für Komposition an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.

Publikationen bei Velbrück: Von der messianischen Freiheit, Kritische Theorie der Musik

Pressestimmen


Wie kaum ein Komponist heute äußert sich Claus-Steffen Mahnkopf zu gesellschaftspolitischen Fragen. Derzeit Hochaktuelles thematisiert sein neustes Buch: die Frage nach dem Weltbezug der Kunst in Zeiten, in denen das globale Weltgefüge ins Wanken gerät und die Erschöpfung des Planeten droht.
Susanne Kogler, Die Musikforschung 70. Jg.2017 Heft 1.