Die Metapher des Systems

Studien zu der allgemein leitenden Frage, wie sich der Tänzer vom Tanz unterscheiden lasse

  • 2. 2. Auflage 2016
  • Erscheinungsjahr: 2001
  • Erscheinungsdatum: 01.03.2001
  • Hardcover
  • 268 Seiten
  • 14 x 22.2 cm
  • ISBN 978-3-934730-30-4
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Beschreibung


Dieses Buch ist das Ergebnis eines ungezügelten Interesses, einer unstillbaren Lust zur kognitiven Anspannung, was an Bizarrem auch immer dabei herauskommen mag. Interesse und Anspannung beziehen sich auf eine einzige Frage: Was kann das heißen: System als Differenz?

Was ist das: System als konditionierte Koproduktion? Wie hat man dieses Phänomen, dieses Nicht-Objekt, diesen Unzustand, der durch das Wort Differenz bezeichnet ist, beobachtet, bevor ein Begriff dafür zur Verfügung stand, der im übrigens noch gar kein Begriff, sondern nur ein Name für etwa Unaufgeklärtes ist? Und wären wie immer vorläufige Antworten darauf nicht zusammengeschlossen mit dem, was in einem eigentlichen Sinne Methexis, Partizipation, Teilnahme heißen könnte? Unio mystica gar, wenn man auf ›heißere‹ Anschlussmöglichkeiten aus wäre?

Alle Studien dieses Buches widmen sich dieser Frage, und es sind vorbereitende - oder vielleicht besser: experimentelle Detailstudien. Was ist gedacht und sozial konstruiert worden im Blick auf das Problem, dass das Innen/außen-Schema, das System als Objekt, eine nachträgliche Beschreibung und die Vereinfachung einer kuriosen Zweiheit ist, jener »unbestimmten Zweiheit« Platons?

Es versteht sich von selbst, dass dieses Buch nicht einfach sein kann, aber im Umgang mit Un-jekten wird man Einfachheit nicht erwarten dürfen. Zweifachheit mindestens, also das, was im Ursprung jeder Komplikation steht. Peter Fuchs liebt Komplikationen. Und das ist wieder ganz einfach zu begreifen. Aus dem Alltag weiß man, dass ein Leben ohne Verwicklungen extrem langweilig ist und vielleicht gar keines wäre. Verwicklung, Entwicklung, Faltung, Einfaltung, Ausfaltung, complicatio, explicatio – das sind dann auch Begriffe, die das Kompositionsprinzip dieses Buches umschreiben.

Peter Fuchs


Peter Fuchs
© privat
Peter Fuchs war von 1992 bis 2007 Professor für Allgemeine Soziologie und für Soziologie der Behinderung an der Hochschule Neubrandenburg. Unter anderem bei Velbrück Wissenschaft erschienen: DAS Sinnsystem (2015); Der Fuß des Leuchtturms liegt im Dunkeln (2015); Systemerien (2018); Die Lehre vom Saint Délire (2022, mit Markus Heidingsfelder).

Pressestimmen


Ein brillanter Groß-Essay. […] Wer mit dem Fuchsschen Scharfsinn Bekanntschaft gemacht hat, erwartet sehnsüchtig jede neue Post von diesem wohl originellsten Schüler Niklas Luhmanns. […] ein sehr eigenartiges Werk, in dem sich Idiosynkrasien und hochabstrakte Spekulationen in einem anregenden Gedankenspiel verschlingen wie zu den besten Zeiten der Frühromantik.
Jörg Lau, Die Zeit, 31. Mai 2001.
Ein essayistisches Bravourstück […]. Und der Leser trifft keine Fehlentscheidung, wenn er sich der Lektüre dieser Texte überläßt. Auch den Fußnotentexten, die keineswegs öde Beleghalden bilden, vielmehr nicht selten kleine Essays sind.
Walter Grasnick, Literaturen, Heft 7/8 2001.